Manschetten zu wechseln gehört zu meinem Hauptgeschäft.
Das Thema kommt nicht nur bei Einsteigern auf, die sich ihren ersten Trocki kaufen und dabei natürlich alles richtig machen wollen, sondern auch immer wieder, wenn Manschettenwechsel anstehen.
Materialien:
Latex:
Das wohl am häufigsten genutzte Material, vor allem bei Armmanschetten. Behandelt man das Material pfleglich, sind damit mehrere hundert Tauchgänge möglich, bevor ein Wechsel ansteht. Die Manschetten sind verhältnismäßig günstig, robust, passen sich durch ihre Flexibilität einer relativ großen Bandbreite an Größen an und sind zusätzlich in vielen Variationen erhältlich.
Nachteile: es gibt Leute, die darauf allergisch reagieren. Zudem sollte man es möglichst nicht in die Sonne legen und bei der Lagerung Heizungsräume und Kontakt mit Metallen vermeiden. Bei längerer Nichtbenutzung kann es zudem passieren, dass sich das Material zu einer klebrigen Masse zersetzt (auch Latex Krebs genannt).
Heavy Duty: Manschetten aus Latex sind neben der normalen Ausführung auch als so genannte heavy duty erhältlich. Diese Ausführung ist etwas dicker und strapazierfähiger.
Silikon:
Überwiegend in Verbindung mit fest eingeklebten Ringsystemen anzutreffen und hervorragend geeignet für Allergiker. Auf dem Markt existieren auch Versionen zum Einkleben, ich habe solche aber ganz ehrlich gesagt noch nie in den Händen gehalten und kann daher auch nichts Genaues zu dieser speziellen Variante sagen. Es ist noch flexibler als Latex und passt sich praktisch jeder Größe an, zudem ist es antibakteriell und Beständig gegen fast alle Umwelteinflüsse, die einem Taucher begegnen können.
Der große Nachteil liegt in ihrem Weiterreißverhalten. Oft reißen sie bei kleinsten Beschädigungen, die man gar nicht mitbekommen hat ohne Vorwarnung, nach verhältnismäßig kurzer Zeit. Mit Ringsystemen prinzipiell kein großes Drama, weil man sie in wenigen Minuten selbst austauschen kann (vor allem im Urlaub sehr praktisch). Geht man relativ häufig tauchen, können sich die häufigeren Wechsel jedoch schnell summieren. Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass Silikon beim Anziehen sehr schlecht gleitet und auch Talkum keine Abhilfe schafft. Im Urlaub habe ich ein paar Guides gesehen, die sich mit Spüli-Wasser beim Anziehen geholfen haben… bei kaltem Winterwetter wohl keine Alternative.
Neopren:
Ebenfalls allergikerfreundlich, äußerst langlebig und von Haus aus sehr warm. In der heutigen Zeit ist es vor allem für Halsmanschetten von Bedeutung.
Es hat natürlich auch Nachteile, zumindest ein paar. Es ist nicht so dehnbar wie Latex oder Silikon, weshalb der Hals- bzw. Handgelenkumfang vorher gemessen werden muss, um die richtige Größe zu wählen. Verändert sich das eigene Körpergewicht zu stark (mehr als die üblichen Schwankungen), kann es passieren, dass die Manschette nicht mehr passt.
Formen:
Die Wahl der Form ist vor allem bei Armmanschetten aus Latex interessant. Grundsätzlich gibt es hier:
Konische Manschetten:
Sie laufen, wie der Name schon sagt, in Richtung Handgelenk konisch zu. Genutzt werden sie oft für Trockis in Standardgrößen. Der Gedanke dahinter: ist die Manschette dem Kunden zu eng, schneidet dieser einen oder zwei Ringe von der Spitze ab und schon ist die Manschette geweitet.
Nachteil: die Manschette dichtet auf einer relativ kleinen Fläche und muss entsprechend etwas enger anliegen. Eine Manschette zu beschneiden ist außerdem nicht ganz risikofrei, weil sie bei kleinsten Unsauberkeiten im Schnitt reißen kann.
Bottle Neck Manschetten:
Vom Material dicker und in der Form eines Flaschenhalses dichten sie auf einer relativ großen Fläche, was sich oft angenehmer anfühlt. Ähnlich wie bei Neopren Manschetten muss der Umfang jedoch möglichst genau vermessen werden, um die Balance zwischen notwendigen Andruck und Dichtigkeit zu finden